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AUSSTELLUNG

Virenkultur (-en)

Viren, sagt "Wired", sind elegant und schön. Zumindest, wenn sie Kunst sind - wie ab heute in Frankfurt: Dort widmet das Museum für angewandte Kunst den digitalen Viren eine erste eigene Ausstellung.
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Morbide Faszination: Plakat zur MAK-Ausstellung
GroßbildansichtMorbide Faszination: Plakat zur MAK-Ausstellung
Nicolas Negroponte entdeckte Mitte der Neunziger, dass es neben der Welt der Atome noch eine aus Bits gibt - immateriell, aber deshalb nicht weniger "handgreiflich". Nur schuf sich der "Stoff" der Nullen und Einsen eben ein ganz eigenes Universum, das mit der "Fleischwelt" wohl in kommunikativem Kontakt steht, ihren Gesetzen aber nicht völlig unterworfen ist.

Mag sein. Viren stellt man in der Fleischwelt nicht aus, erklärt sie nicht zu Kunst. Man führt nicht vor, wie sie ihre Opfer befallen, verändern, krank machen, töten. Auch das "echte" Virus ist nicht ohne schaurige, manchmal morbide Faszination. Das digitale Virus aber ist reine, beobachtbare Funktion, tötet, verstümmelt nicht, verursacht trotzdem Schäden.

Im Frankfurter Museum für angewandte Kunst MAK findet ab heute eine Ausstellung zum Thema Computerviren statt, die genau diese Dinge zeigt: Auf 19 Rechnern kann man nicht nur eintauchen in die Geschichte der Computerviren, man kann ihnen auch bei der Arbeit zusehen.

Flankiert wird "I love you - computer_viren_hacker_kultur" durch ein Programm, in dessen Rahmen Experten mit so ungewöhnlichen Namen wie "0100101110101101.org", Jaromil oder epidemiC, aber auch Eric Chien, Chef des europäischen Sicherheitslabors von Symantec, die Besucher in die Welt der digitalen Viren führen wollen.

Dabei geht es um Fragen der Sicherheit, natürlich, aber auch um Poesie, um Kunst, um Viren als Kunstform.

Auch Virenautoren, wird man da lernen, haben ihre Ethik - wenn auch nicht alle. "Viren", heißt es in einer Pressemitteilung der veranstaltenden "digitalcraft"-Abteilung des MAK, "sind für ihr hohes zerstörerisches Potenzial gefürchtet, was aber Viren sind, wer sie aus welchen Günden programmiert, ist weitgehend unbekannt".

Ein ganz anderer Ansatz also, mit dem die Veranstalter "dieses digitale Phänomen im musealen Kontext" visualisieren wollen. Klingt spannend und abgedreht genug, sich davon tatsächlich neue Erkenntnisse oder Perspektiven erhoffen zu dürfen. Für die pragmatisch-sachliche Perspektive dürfte im übrigen Sponsor Symantec sorgen, ein Unternehmen, das sich vom Kampf gegen PC-Viren ernährt.

Dass die Vernichter der Digitalviren mit dem Aussterben derselben überflüssig würden, erhöht nur die Ambivalenz, mit der Themen hier angegangen werden: "Die Ausstellung schlägt den Bogen von Computerviren als Verursacher ökonomischer Schäden zur Inspiration künstlerischen Schaffens". Natürlich: Selbst im Alltag kann sich der Anti-Viren-Spezialist der Faszination des "gut gemachten" Virus wohl kaum entziehen.

Ein Event mit leicht schrägem Ansatz also, der Nerds Spaß machen dürfte: Im mak.frankfurt, Schaumainkai 17. Zu sehen ist die Ausstellung vom 23. Mai bis zum 13. Juni, Dienstags bis Sonntags von 10 bis 20 Uhr. Die Website des Museums informiert über die Veranstaltungen des Rahmenprogramms.

Der Eintrittspreis beträgt 5 Euro, reduziert 2,50 Euro.

Frank Patalong




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